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Seile, Tauwerk, Tampen und meer


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Welches Seil ist das richtige? | Segeln | Yachtsport

Bei der angebotenen Vielfalt an Yachttauwerk fällt es nicht leicht, das für die Anwendung perfekte Seil zu finden. 

Wir versuchen einmal, eine kleine Orientierung zu geben.

Materialauswahl Seile

PES, PA,... ?

PA, Polyamid,  hat eine mittlere Garnfestigkeit und sehr gute Knotenfestigkeit. Seile aus Polyamid zeichnen sich durch sehr gute Elastizität, hohe Bruchdehnung aus, sie sind gut lichtbeständig und scheuerfest. Allerdings nimmt PA Wasser auf und nasse Seile aus Polyamid haben einen kleinen Festigkeitsabfall. Auf Grund dieser Eigenschaften werden Seile aus Polyamid gerne als Festmacherleine verwendet.
PES, Polyester , hat eine mittlere Garnfestigkeit, sehr gute Knotenfestigkeit und ist sehr gut lichtbeständig. PES ist sehr gut scheuerbeständig, robust und nimmt nur minimal Wasser auf. Einen Festigkeitsabfall bei Feuchtigkeit hat PES Tauwerk nicht. Polyester hat eine mittlere Bruchdehnung und viele Seile für den Yachtsport sind zusätzlich thermofixiert und/oder vorgereckt um weniger Reck / Arbeitsdehnung zu haben. Wegen dieser sehr guten Allround-Eigenschaften wird Polyester am häufigsten als Material eingesetzt. Bei einem Kern-/Mantelgeflecht ist der (schützende) Mantel fast immer aus PES.
PP, Polypropylen (multifil hochfest),  hat auch eine mittlere Garnfestigkeit und sehr gute Knotenfestigkeit, aber ist nur entsprechend ausgerüstet gut UV-Beständig. Die Bruchdehnung ist eher gut, allerdings ist die Scheuerbeständigkeit  nur befriedigend. Eine besondere Eigenschaft hat Polypropylen allerdings: PP hat ein spezifisches Gewicht von 0,91 kg/dm³ und ist daher schwimmfähig. Deshalb werden Seile aus PP gerne als Landleine, (Dinghi-) Schleppleine, für Rettungsleinen und als Festmacher verwendet.

Materialauswahl Seile

Hochleistungsfasern

Polyethylen spielt eigentlich nur als hochfestes PE eine Rolle für Tauwerk, dann ist es ein „HMPE“, besser bekannt unter den Markennamen Dyneema(R) und Spectra(R):
HMPE, Polyethylen hochfest , besitzt eine äußerst hohe Garnfestigkeit, hat eine gute Scheuerfestigkeit und gute Lichtbeständigkeit. Die Knotenfestigkeit ist eher mäßig, bei diesem Tauwerk ist eher Spleißen angesagt. Die herausragende Eigenschaft des Materials ist die geringe Dehnung und hohe Bruchlast. Es gibt Seile allein aus diesem Material (z.B. D-Pro von Liros) und sehr oft gibt es Tauwerk, das einen Kern aus HMPE/z.B. Dyneema(R) hat und einen Mantel aus Polyester. Hierbei sorgt der Mantel für Scheuer- und UV-Schutz, hat dann mehr Grip und eine höhere Knotenfestigkeit. Wird eingesetzt im Regatta-Bereich und für Fahrtensegler ist es z.B. als Kern- / Mantelgeflecht eine gute Wahl für Fallen.
Hochleistungsmaterialien  wie HMPE entwickeln sich immer weiter, und andere synthetische Fasern kommen hinzu. Aramid, LCP, PBO sind Produkte, die unter den Markennamen Twaron(R), Kevlar(R), Technora(R) (Aramid), als Vectran(R) (LCP) und als Zylon(R) (PBO) bekannt sind. In der Regel sind diese Materialien durch einen Mantel geschützt, denn UV-Beständigkeit und Scheuerbeständigkeit sind nicht immer gut. 

Seilkonstruktionen

Geflochtene Seile und geschlagene Seile 

Geschlagene Seile  sind im Yachtsport meistens 3-schäftig geschlagenes Tauwerk (es gibt noch 4-schäftig und Kabelschlag). Drei Litzen, die in Form eines Wendels um die Mittelachse geschlagen sind. Klassisch, einfach, gut, und sehr gut zu spleißen. Kein „Hightech-Produkt“ aber ehrlich in der Anwendung. Für klassische Yachten, für Festmacher, Fenderleinen und vieles mehr.

Geflochtene Seile  gibt es auch in vielen Varianten. Unterschieden wird in Rundgeflecht, Hohlgeflecht, Spiralgeflecht, Quadratgeflecht und natürlich das Kern-Mantel-Geflecht (wahrscheinlich gibt es noch mehr Konstruktionsarten ...). Die verschiedenen Konstruktionen haben immer das Ziel, besondere Eigenschaften zu entwickeln oder zu verstärken. So ist z.B. ein 8-fach Quadratgeflecht für eine Ankerleine oder einen Festmacher gut, weil die Konstruktion gut Lastspitzen dämpft, gut zu spleißen ist und die Leine nicht kinkt. Fallen oder Leinen mit Kern-Mantel-Geflecht sind 8-/12-/24/36-fach geflochten, und haben das Ziel, das Seil robust und widerstandsfähig zu machen, bzw. die Arbeitsdehnung zu gering wie möglich zu machen.
Die Eigenschaften des Tauwerks werden durch das Zusammenspiel von Materialien, Konstruktion und spezieller Behandlung, wie Verstrecken, Beschichten oder Thermofixieren erreicht.

Bruchlast / Arbeitslast von Tauwerk

 

Ob das ausgewählte Seil das „richtige“ ist, hängt auch von der zu erwartenden Belastung ab. Also muss man auch die übliche und maximal zu erwartende (Arbeits-) Last auf dem Seil berücksichtigen.
Die benötigte Arbeits-/Bruchlast ist natürlich wichtig und muss erreicht werden, aber eine höhere Bruchlast (als erforderlich) kann auch Nachteile haben. Ein Seil mit höherer Bruchlast ist vielleicht dicker, schwerer, unhandlicher und oft teurer. [für Festmacher und Ankerleinen gibt es weiterführende Infos, wie auch zur Berechnung der Bruchlast/Arbeitslast].


Bitte immer daran denken, dass jeder Knoten die Bruchlast eines Seiles deutlich herabsetzt, oft um 40-60%. Wo es möglich ist, sind Spleiße die bessere und sichere Alternative.

Durchmesser der Seile

 

Die Bruchlast ist bei jedem Seil abhängig vom Durchmesser des Tauwerks, klar. Doch es gibt noch andere Aspekte. Wenn das Seil von Hand gezogen werden muss, sind sehr dünne Durchmesser manchmal schmerzhaft, sind sehr große Durchmesser kaum zu packen. Für die Handarbeit (von Fahrtenseglern) sind 8 mm -14 mm als handlich zu empfehlen. 


Beachten muss man auch die wirksamen Durchmesser der auf dem Boot installierten Stopper oder Klemmen.

Handhabung

 

Dicke, lange Seile sind schwer. Dünne Leinen können weh tun. Für Regattasegler ist der Gripfaktor wichtig. Leinen aus PA sind angenehm, die aus Dyneema(R) sind seifig-rutschig, Hochleistungstauwerk mit extrem wenig Arbeitsdehnung ist oft sperrig und hart. Vorteile auf der einen Seite erkauft man sich mit Nachteilen auf der anderen Seite.
Den für Sie stimmigen Kompromiss zu finden, das können wir Ihnen nicht abnehmen. Mit E-Winschen an Bord stellt es sich anders dar, als wenn man alles von Hand ziehen muss. Kleinkreuzer oder alte 20-t-Yacht?


Für Festmacher auf größeren Booten > 14 m gibt es noch einen Tipp. Für das Anlegemanöver vielleicht zunächst dünnere, leichtere Festmacher verwenden. Später dann gegen die „richtigen“ Leinen tauschen. Manche Jungs und Mädels haben Probleme, 15 oder 20 m eines 18mm-Festmachers zu handhaben.

Der Preis. Leinen von Liros und anderen Herstellern.

Selbstverständlich ist bei der Auswahl eines Seiles auch der Preis ein wesentlicher Faktor. Vergleichen Sie gerne unsere Preise, wir sind absolut wettbewerbsfähig. Vielleicht sind Sie auch deswegen auf unserer Webseite.

Sparen kann man aber auch, indem man sich fragt, ob es immer das „beste Superseil“ sein muss, oder ob nicht auch eine Klasse darunter ausreicht. Auf unserer Performance-Yacht, die durchaus auch in anspruchsvollen Revieren unterwegs ist, reicht uns (inzwischen) auch ein „Racer“ oder „Regatta 2000“ als Fall. Bei den Schoten muss es auch nicht immer ein Seil mit möglichst wenig Reck sein, denn das schont das Boot – man muss eben immer etwas nachtrimmen, das ist ok.

Bei den Festmachern war „Handy elastic“ unser Favorit, super angenehm, super elastisch – aber doch etwas empfindlich. Bei hoher Belastung (über Monate in Atlantik-Häfen) haben wir die Seile doch recht oft austauschen müssen. „Porto“ von Liros ist robuster, und für die langen Springleinen haben wir PES-Tauwerk, 3-schäftig gedreht, im Einsatz (Diese Tipps kosten uns Umsatz und Marge, verflucht).